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Snarling Adjective Convention: Bluewolf Bloodwalk (Review)

Artist:

Snarling Adjective Convention

Snarling Adjective Convention: Bluewolf Bloodwalk
Album:

Bluewolf Bloodwalk

Medium: CD
Stil:

Avantgarde / Jazzrock / Instrumental

Label: Unicorn Digital
Spieldauer: 47:25
Erschienen: 15.05.2008
Website: [Link]

Ich kenne ja viel beschissene CD-Cover, aber ein derart widerliches, abstoßendes und groteskes Foto wie auf „Bluewolf Bloodwalk“ habe ich so noch nie bei einem Album gesehen. Wie es der Zufall will, verhält sich das bei der Musik nicht anders.

SNARLING ADJECTIVE CONVENTION tragen den Geist von SHUB NIGGURATH, GUAPO und MAGMA mit sich, vermengen dies mit der Experimentierfreude von ART ZOYD, CAN und UNIVERS ZERO und geben noch einen kräftigen Schuss Düster-Metal und Dark Ambient hinzu. Und wem das alles nichts sagt, der fängt ganz einfach mit „Provocation“ und „Lunatic Engine“ an…

Ein absolut nichtssagendes, schrecklich lärmendes Inferno wird hier auf den Hörer losgelassen, entfesseltes Chaos, immer einen dunklen Schleier hinter sich herziehend. Selbst die fremdartigen, verzerrten Gitarren und jazzigen Pianoläufe können den Soundbrocken nicht davor bewahren, die Grenze zum puren Krach zu überschreiten.

Das wird glücklicherweise mit fortschreitender Spielzeit deutlich besser. „Immaculate Risen Descents“ ist unheimlicher Dark Ambient, eine weibliche Stimme wispert Sätze auf Französisch im Hintergrund. „Nightwater“ kann sich einer gewissen Faszination nicht entbehren und ist auch der erste Track, der eine klare, rhythmische Struktur besitzt. Wieder mehr auf Ambientpfaden wandelt „Necklace of Forever“, welches auch mit sehr schönen, exotischen Flötenklängen beginnt um sich gegen Ende in einen eiernden Jazzpart zu verwandeln.

Aber gerade das neunminütige Titelstück erweist sich als „eingängigster“ Track von SNARLING ADJECTIVE CONVENTION. Endlich groovt es, endlich wird’s mal ein wenig funkig. Guter Kontrapunkt zum restlichen düster-dissonanten Einheitsbrei. „Masks“ gibt dem Hörer, welcher es sich wahrscheinlich schon gemütlich gemacht hat, zu guter Letzt den ultimativen Schlag in die Magengrube – oder sollte ich besser sagen „Gehörgänge“?. Verzerrtes, verdrehtes Geflüster, bedrohliche Trompeten, Freejazz-Attacken und widerliche Soundeffekte (da wären wir wieder!) lassen uns mit weit aufgerissenen Augen und blutenden Ohren zurück. Musik kann man das zum Großteil eigentlich gar nicht mehr nennen… oder doch?

SNARLING ADJECTIVE CONVENTION sind schließlich nicht die erste Band, welche sich komplett vom restlichen musikalischen Geschehen abgenabelt hat und auf dem schmalen Pfad zwischen Wahnsinn und Genie wandelt. Wer als Die-Hard-Proggie allerdings etwas mit Avantgarde, RIO (= Rock in Opposition) oder Zeuhl anfangen kann, darf SNARLING ADJECTIVE CONVENTION ruhig mal ein Ohr leihen.

Was man aber getrost anmerken sollte, ist das spielerische Talent der fünf Mannen, welche anscheinend alle aus der Ecke zwischen Jazz und Prog kommen dürften. Wer also auch nichts gegen überbordende Virtuosität einzuwenden hat, kann bei „Buewolf Bloodwalk“ getrost zugreifen.

FAZIT: Für „gemäßigte“ Progger dürften SNARLING ADJECTIVE CONVENTION eine Idee zu abgedreht und düster sein. Zwar schwingt der Progrock immer irgendwie mit, „Bluewolf Bloodwalk“ ist aber trotzdem eine reine Avantgarde/RIO Scheibe für die Abgebrütesten unter uns geworden. Diese dürften aber bei der sehr guten Produktion, dem homogenen Sound und der hier gebotenen Instrumentalität Freudensprünge machen…

Benjamin Feiner (Info) (Review 4008x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Provocation
  • Lunatic Engine
  • Immaculate Risen Descents
  • Nightwater
  • Necklace of Forever
  • Bluewolf Bloodwalk
  • Masks

Besetzung:

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